Begleitung einer Schule im Aufbau

Eine neu gegründete Schule mit Leben zu füllen, ist für alle Beteiligten eine spannende Chance – zugleich bringt die Entwicklungsarbeit vielerlei Herausforderungen mit sich. Bedarfsorientierte Prozessbegleitung für eine Sekundarschule.

Hintergrund

Eine Schule im Aufbau bietet für alle Beteiligten eine einzigartige Chance – neu und anders zu denken, alternative Konzepte zu erproben, sich mit anderen Bildungsakteuren zu verbinden… und vor allem, der Schule eine eigene Prägung zu geben.
Zugleich stehen Gründer und Pioniere vor besondere Herausforderungen, die über gesetzliche Vorgaben und Strukturfragen weit hinaus gehen: Vieles, was an anderen Schulen etabliert ist und in erprobten Bahnen läuft, will hier erst auf den Weg gebracht und geformt werden. Und dies mit einem Kollegium aus ganz unterschiedlichen Persönlichkeiten, die alle ihre eigenen Ideen, Erfahrungen und Fähigkeiten mitbringen.

Anlass für die Begleitung einer neuen Sekundarschule war der Wunsch zur Teamentwicklung – aus der Überzeugung heraus, dass die Kooperation der Lehrenden sich auswirkt auf Arbeit und Umgang mit Schülerinnen und Schülern.

Begonnen haben wir die Zusammenarbeit mit der Schule ein halbes Jahr nach ihrer Gründung – mit einem zehnköpfigen Kollegium und der Leitung: Zwei Tage raus aus der Schule, Zeit für Teamfindung, für die Klärung von Zusammenwirken und für das „Wie“ des Miteinanders, für die Entwicklung von Zukunftsbildern und gemeinsamen Vorhaben.

Inzwischen ist das Kollegium auf über 40 Menschen angewachsen und wir haben diese beständigen Erweiterungen und Veränderungen mit mehreren Zweitages- und Halbtagesworkshops begleitet.

Leistungen

Bedarfsorientierte Prozessbegleitung über systemische Ansätze und Interventionen, Aufstellungsarbeit, inhaltliche Impulse und verschiedene Großgruppenverfahren…

  • Eine gemeinsame Basis schaffen:
    Vielfalt und Unterschiedlichkeit im Kollegium als Ressource nutzen,
    Teamlösungen entwickeln und Vereinbarungen für die Zusammenarbeit treffen,
    Leitsätze diskutieren, erste Vorhaben auf den Weg bringen
  • Vertiefung und Onboarding:
    neue Kolleginnen und Kollegen einbinden,
    Umgang mit Konflikten und Feeback als Entwicklungsansatz
  • Neues ausprobieren – Anpassungen vornehmen:
    das „Wie“ der gemeinsamen Arbeit reflektieren,
    die eigene Rolle schärfen und Beziehungen gestalten,
    das gemeinsame Bild der Schule mit Leben füllen
  • Innehalten und neue Einsichten integrieren:
    Dynamiken in sich verändernden Systemen wahrnehmen,
    Inklusion umsetzen
  • Das Ziel im Blick behalten:
    Erfolge würdigen und Sicherheiten für die weitere Entwicklung schaffen,
    weiter zusammenwachsen im größeren Kollegium
  • Entfaltung der Selbstorganisation:
    das erweiterte System einbinden in die Schulentwicklungsarbeit

Ergebnis

Den Ansatz, die Vielfalt im Kollegium als Chance zu begreifen, die Unterschiedlichkeit der Einzelnen in ein fruchtbares Miteinander einzuweben, hat die Schule etabliert –  und nutzt zum Beispiel entsprechende Formate zum Onboarding neuer Kolleginnen und Kollegen. Geklärt sind die eigenen Rollen, die Art und Weise der Zusammenarbeit und ebenso der konstruktive Umgang mit Störungen oder Stolpersteinen.

Wir sind nun mehr im Kontakt; es gibt durchaus Reibung, aber wir werden ehrlicher und sicherer im Umgang. Und auch die Rolle als Inklusionslehrer wird klarer.

Rückmeldungen aus dem Kollegium nach einem mehrtägigen Entwicklungsworkshop

Vielfältige Ideen und Vorhaben wurden auf den Weg gebracht und finden nunmehr seit einigen Jahren ihre Umsetzung.

Im Frühjahr 2016 haben wir die Einrichtung auf einer weiteren spannenden Etappe begleitet: Die gesamte Schulgemeinde – Kollegium, Eltern, Schülerinnen und Schüler sowie weitere interne und externe Akteure – hat im Rahmen einer Großgruppenkonferenz an der weiteren schulischen Entwicklung gearbeitet. Ein mutiger und zugleich erfolgreicher und gehaltvoller Schritt, der ein neues Miteinander und neue Projekte hervorgebracht und auch zurückhaltende oder kritische Stimmen wirksam eingebunden hat.

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